Krieg und neuer AnfangFilmische Zeitzeugenberichte über den Krieg und die Zeit danach

Ein Blick auf Ie-jima während und nach dem Krieg

Herr Kamekichi Uchima

Geburtsjahr:1937

Geburtsort:Ie-jima

Ie-Jima vor der Verschärfung des Krieges

 Ich war während der Schlacht um Okinawa sieben Jahre alt. Im Jahr 1943 begann der Bau eines Flugplatzes auf der Insel Ie-jima. Als ein japanischer Militäroffizier in den örtlichen Kindergarten geritten kam, erinnere ich mich, dass ich dachte, japanische Soldaten sind cool, aber auch ein bisschen unheimlich. Meine Familie bestand aus meinen Eltern, meinen vier älteren Schwestern und mir, also insgesamt sieben Personen. Ich erinnere mich an die Landung des US-Militärs, weil unsere Familie die ganze Zeit auf Ie-jima blieb.

Leben im Luftschutzbunker

 Ich denke es war am 13. oder 14. April 1945, als unser strohgedecktes Haus von den US-Truppen niedergebrannt wurde. Es war nur vier oder fünf Meter von dem Unterstand entfernt, in dem wir Schutz suchten. Alles was uns blieb war das brennende Haus anzuschauen. Wir konnten keinen einzigen Tropfen Wasser darauf gießen, weil die US-Flugzeuge am Himmel kreisten. Wie fühlte uns nicht mehr in Sicherheit. Alle unsere Verwandten versammelten sich und 25 Leute suchten in einem kleinem Bunker Zuflucht, mit verschränkten Armen und unfähig unsere Beine auszustrecken.
 Nach vier Tagen im Bunker hörten wir aus einem kleinem Wäldchen, das 200 Meter südlich von unserem Unterschlupf war, Musik, die wir noch nie zuvor gehört hatten. Wir fühlten uns nun auch in dem Bunker nicht mehr sicher und flüchteten zu unserem Familiengrab. Für die Erwachsenen war das Innere eines Grabes ein Ort des Todes. Wenn man stirbt wird man in ein Grab gebracht. Wenn wir hier sterben, machen wir niemandem Ärger sagten sie und wir begaben uns zum Grab. Da wir nur mit den Kleidern auf dem Leib dorthin geflohen waren, hatten wir keine Lebensmittel mitgenommen. Wir hatten nur eine 1.8 l Flasche Wasser dabei. Unterwegs trafen wir auf einen japanischen Soldaten und als wir ihm Wasser anboten, trank er alles auf einmal aus. Wir hatten also weder Wasser noch Essen.
 Wenn wir ins Dorf gelangen würden, hätte es dort Nahrungsmittel und Wasser gegeben. Am nächsten Tag versuchten wir etwas aus dem Dorf zu holen, aber es waren zu viele Amerikanische Soldaten dort und es gelang uns nicht dorthin gehen. Zurück im Grab gingen wir diesmal in die andere Richtung, zu den Feldern. Dort gruben wir Süßkartoffeln aus und brachen 10 Stangen Zuckerrohr ab. Das haben wir gekaut und roh gegessen. Weil es Krieg war, flohen die Rinder und Pferde aus ihren Ställen. Verletzt suchten sie nach Wasser und brachen an den Teichen vor Erschöpfung zusammen. Ihre verrottenden Kadaver waren von Maden übersät. Wir holten Wasser aus so einem Teich. Als es draußen hell wurde, wollte ich von dem Wasser trinken und sah, dass fünf Maden in der Flasche schwammen. Wir konnten das Wasser nicht einfach wegschütten. Es gab einfach kein anderes Wasser. Ich steckte ein Stück Schnur in die Flasche, fischte die Maden heraus und trank das Wasser.
 Am Abend des 21. April, normalerweise flogen die US-Flugzeuge immer bis Sonnenuntergang, aber nicht an diesem Tag. Auch des Nachts war von den US-Schlachtschiffen, die sich uns immer näherten und mit Geschützfeuer bombardierten, nichts zu hören und sehen. Die Erwachsenen verließen das Grab und sagten wir sollen alle herauskommen. Als wir aus dem Grab herauskamen, riefen sie: „Schaut dort hin“ und wir sahen eine weiße Flagge auf dem Gipfel des Mt. Gusuku wehen. „Japan hat verloren“, riefen sie. „Der Krieg ist vorbei“. Ich war darauf vorbereitet in der Gruft zu sterben. Wir waren hierher gekommen, um zu sterben. Obwohl uns gesagt wurde der Krieg ist vorbei, verliessen wir nicht das Grab.

Gefangennahme und Leben im Internierungslager

 Am nächsten Morgen, dem 22. April, kamen einige amerikanische Soldaten und riefen immer wieder in gebrochenem Japanisch: „Kommt heraus, kommt heraus. Keine Kugeln, Obst geben“ Niemand verließ das Grab, weil die Erwachsenen sagten: „Hier ist der Ort zum Sterben. Verlasst das Grab nicht. Wenn ihr geht, werdet ihr getötet. Wenn man hier stirbst, kommt man in den Himmel“. Alle blieben im Grab.
 Die amerikanischen Soldaten entfernten sich und kamen wieder zurück. Eine Gasgranate wurde in die Gruft geworfen. Es gab ein explodierendes Geräusch, und weißer Rauch füllte das Grab. In einer Sekunde eskalierte die Situation. Ich konnte wegen der Gasgranate nichts sehen, der Rauch schnürte mir die Kehle zu und ich konnte nicht mehr atmen. Ich hielt es nicht mehr aus und rannte nach draußen. Weil ich das Gas inhaliert hatte konnte ich nicht mehr sprechen. Ich war für etwa sechs Monate stumm.
 Wir wurden mit einem US-Militärlastwagen in ein Kriegsgefangenenlager in Nagarabama gebracht. Im Nagara-Lager wurden wir zuerst nackt ausgezogen. Alle, Männer, Frauen und Kinder mussten einer nach dem anderen in Fässer mit einer Art Petroleum steigen. Später erfuhren wir, dass es sich um ein Desinfiziermittel handelte In diese Fässer wurden wir einzeln bis zum Scheitel hineingetaucht und wieder herausgezogen. Die Erwachsen erzählten mir später, dass in der Lösung Flöhe und Läuse schwammen. Jedes Mal, nachdem jemand ausgestiegen war, wurden die Flöhe und Läuse entsorgt, die Lösung aufgefüllt und die nächste Person musste hinein. Auf diese Weise wurden die Flöhe und Läuse bei den Kriegsgefangenen entfernt. Ich hatte Angst, als die amerikanischen Soldaten mich in das Fass tauchten. Ich hatte zwar Angst, aber es war keine Angst vor dem Tod. Ich war immer darauf vorbereitet gewesen, wegen des Krieges zu sterben. Danach wurden wir nach Tokashiki auf den Kerama-Inseln gebracht, die von Ie-jima aus zu sehen sind. Ich fragte mich, ob wir hier getötet werden und sie irgendwo unsere Leichen entsorgen werden.

Leben auf Tokashiki

 Ich glaube es war Anfang Mai, als die Bewohner von Ie-jima in mehrere Gruppen aufgeteilt und mit LST-Schiffen (PanzerLandungsschiffe) auf die Insel Tokashiki gebracht wurden. Die Bewohner der Insel Tokashiki waren in die Berge geflohen, deshalb gab es viele leerstehende Häuser. Wir, die Bewohner von Ie-jima, wurden in diesen leerstehenden Häusern untergebracht. Das leerstehende Haus, in dem ich wohnte, war ein schönes Haus mit einem Ziegeldach. Sechs Familien wurden dort untergebracht. Solange das US-Militär auf der Insel Tokashiki war, gab es keine Lebensmittelknappheit, weil sie Hilfsgüter verteilten. Das änderte sich nach dem Abzug des US-Militärs auf die Hauptinsel Okinawa. 1000 Bewohner von Ie-jima wurden auf die Insel Tokashiki umgesiedelt, die ursprünglich nur 400 bis 500 Einwohner hatte. Es gab keine Basis, um Nahrung für alle zu erzeugen. Es gab einige Felder, aber die waren alle in Terrassen angelegte Reisfelder. Wir pflanzten Süßkartoffeln an, aber es waren eben keine Kartoffelacker. Deshalb reichte die Ernte immer nur für zwei, drei Tage. Es gelang uns nicht eine Produktionsbasis zu schaffen und es war sehr schwierig das Leben auf Tokashiki fortzusetzen. Die Bewohner der Tokashiki-Insel pflegten zu fischen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, davon hatten wir aber keine Ahnung. Wir kannten nur die Landwirtschaft.
 Wir wurden im Mai nach Tokashiki gebracht wurde und es war danach, dass die Bewohner von Tokashiki aus den Bergen, in die sie geflohen waren, zurückkehrten. Im Juni denke ich. Unsere MItschüler aus Tokashiki, die wir in der Schule trafen hatten auffällige Messernarben am Kopf und an den Armen und Beinen, waren aber ansonsten quicklebendig. Als wir sie befragten, erzählten sie, dass viele Leute bei Gruppenselbstmorden ums Leben gekommen sind. und das sie Überlebende sind. Ich hörte, dass sich die Leute zu den Gruppenselbstmorden im Kreis hingesessen haben.
 Im Juni pflückten wir in den Bergen die Beeren des Gumi Baumes (eine Art der Oliven). Das reicht meist nur für eine Mahlzeit, wir konnten nicht genug für drei Mahlzeiten am Tag sammeln. Also pflückten wir Sprossen von Bäumen und aßen Palmfarn. Nachdem wir alle Palmfarne aufgegessen hatten, aßen wir die Gräser am Straßenrand. Sprossen, Blätter wir aßen alles was nur irgendwie essbar war. Als Eiweißquelle aßen wir Heuschrecken. Wenn ich auch nur eine Heuschrecke fing, entfernten ich die Beine und Flügel und aß sie roh. Dann waren da noch die kleinen Eidechsen. Es gab viele verschieden Sorten von Eidechsen. Wir fingen die Eidechsen in den Bäumen.entfernten ihre Beine und den Kopf und aßen sie ebenfalls roh, ohne die inneren Organe zu entfernen. So haben wir uns mit Proteinen versorgt.

Von Tokashiki nach Motobu

 Im März 1946 wurden wir von der Insel Tokashiki nach Motobu verlegt. Dort wo heute die Sesoko Brücke ist, in ein Dorf namens Kenken auf der Motobu Seite. Dort lebten wir in Zelten. Fünf bis sechs Haushalte teilten sich ein einziges Zelt. Wir wohnten dort bis zum Juli. Wir erhielten US-Militärrationen, aber es war immer noch nicht genug Essen da. Zum Glück wurden an einem nahe gelegenen Sandstrand US-Militärvorräte abgeladen. Damals war ich in der zweiten Klasse der Grundschule, ich wurde von den älteren Schülern eingeladen mitzukommen und wir bedienten uns an den Vorräten. Wir bezeichneten sie als „Kriegstrophäen“. Wir haben nicht gestohlen, wir haben Kriegsbeute heimgebracht. Das Leckerste unter den Vorräten war das Eiscremepulver. Die Worte auf den Tüten und Schachteln waren in Englisch, wir konnten kein Englisch lesen, also wussten wir nicht was drin war, bis wir sie öffneten. Wenn wir sie öffneten und das Glück hatten, Eiscremepulver zu finden, waren wir überglücklich. US Feldrationen waren auch dabei. Meine Mutter und meine Schwestern waren hocherfreut, als ich Mehl nach Hause brachte. Zwei Tage lang bedienten wir uns an den verschiedene Vorräten. Immer mitten in der Nacht. Bis etwa 10 Uhr abends gab es Wachen, also gingen wir zwischen 1 und 2 Uhr morgens, angeführt von den älteren Kindern und „eroberten Kriegsbeute“.
 Ich besuchte die Sakimotobu-Grundschule, aber als das erste Semester endete und die Sommerferien begannen, erhielten wir vom US-Militär den Befehl, von Kenken in Motobu umzuziehen. Während der Sommerferien im August zogen wir in ein Dorf namens Gushiken im damaligen Sakimotobu. Das Dorf lag an der Grenze zu Imadori in Nakijin. Wir bauten dort eine etwa sieben Quadratmeter große Zelthütte und blieben von August bis März des folgenden Jahres (1947).

Rückkehr nach Ie-jima und Wiederaufbau

 Im März 1947 kehrten wir nach Ie-jima zurück. Bevor die Bewohner von Ie-jima auf die Insel zurückkehrten, gingen zuerst die jungen Leute als Vorhut. Sie bauten Zelthütten als erste Unterkünfte, setzten die Quonset Baracken (US Armee Unterkünfte) in Stand und bereiteten alles vor, dass die Rückkehrer sofort mit dem Leben beginnen konnten. Unser Familie war in einer der Quonset Baracken untergebracht. Es gab Hilfsgüter vom US-Militär auf Ie-jima und bis Juni wurden ausreichend Rationen verteilt. Doch ab Juli, August gingen die Vorräte zur Neige, und es herrschte große Lebensmittelknappheit. Wir sammelten die wilden Süßkartoffeln und das Zuckerrohr von den Feldern.Die Felder waren seit zwei Jahren nicht mehr bestellt worden. Wir nahmen, was wild auf ihnen wuchs und aßen es. Währenddessen vergewisserten wir uns, dass es unser Feld war und pflanzten Süßkartoffeln an. So waren wir in der Lage irgendwie durchzukommen.
 Die Felder waren seit zwei Jahren nicht mehr bestellt worden und völlig verwahrlost. Das US-Militär hatte sie mit schwerem Gerät niedergewalzt und es schwierig war, sie zu bestellen. Der Boden war so hart, dass selbst ein Erwachsener ihn nicht mit einem Schlag der Hacke aufbrechen konnte. Wir, mit der Kraft der Grundschulkinder mussten zwei- oder dreimal ausholen um auch nur etwas Boden aufzubrechen. Obwohl wir noch in der zweiten Klasse der Grundschule waren, halfen wir dabei, das Ödland zu kultivieren. Eines Tages suchte ich nach wildgewachsenen Süßkartoffeln. Ich fand einige große und reife Süßkartoffeln auf einem Feld und als ich sie ausgraben wollte kam ein Schädel zum Vorschein. Ich war total erschrocken und grub alles wieder ein und rannte davon, ohne die Kartoffeln mitzunehmen.
 Im Lebensmittellager des US-Militärs gab es eine große Ratte und ich war sehr froh, als es mir gelang sie zu fangen. Ich nahm eine der herumliegenden leeren Flaschen und zerbrach sie. Ich benutzte die Scherbe, um die Haut der Ratte einzuritzen. Dann riss ich einige Graswurzeln heraus, steckte sie in die Wunde und blies hinein. Dadurch schwoll sie an und die Haut löste sich vom Körper. Ich schälte die Haut ab, und nahm das Fleisch mit nachhause. Das Fleisch war eine wertvolle und leckere Eiweißquelle. Sie war selbst für eine Ratte riesig. Wahrscheinlich weil sie eine Menge leckerer Sachen gegessen hat, dachte ich mir. Da wir keinen Topf hatten, benutzten wir eine leere Dose aus der US-Militärversorgung, um aus der Ratte eine Suppe zu kochen und das Fleisch zu braten.

Das Schulleben in Ie-jima

 Als wir nach Ie-jima zurückkehrte, war ich alt genug, um in die vierte Klasse zu gehen. Aber da ich bis dato nicht wirklich in die Schule gegangen war, sagte meine Mutter, ich solle in die dritte Klasse gehen. Deshalb schloss ich die Grundschule und die Junior High School ein Jahr später ab als die Kinder in meinem Alter. Die Grundschule war in einer Quonset-Baracke wiedereröffnet worden, aber bei jedem Taifun wurde sie umgeblasen. Ab der vierten Klasse hatten wir Schulbücher. Bis zur dritten Klasse hatten wir uns Hefte gebastelt, indem wir Zementsäcke zerschnitten, die Teile mit Faden verbanden, um darin abzuschreiben, was der Lehrer an die Tafel schrieb.

Das LCT Explosion Unglück

 Ich war in der vierten Klasse der Grundschule. In den Sommerferien hörte ich auf dem Heimweg vom Angeln eine laute Explosion und fragte mich, ob der Krieg wieder angefangen hatte. Es gab ein Sprichwort, dass man sich unter einem Maulbeerbaum verstecken soll, „Kuwaginshaado, kuwaginshaado“ wenn man von einem lauten Geräusch, wie z.B. Donner, überrascht wird. Es wurde seit langer Zeit von den alten Leuten überliefert. Also versteckte ich mich unter einem nahegelegenen Maulbeerbaum und kehrte erst auf die Straße zurück, nachdem das Geräusch verklungen war. Als ich in Richtung Süden blickte sah ich eine große schwarze Rauchwolke. Ich wunderte mich, ob eine Atombombe abgeworfen worden war, trennte mich von meinen fünf Freunden und lief nach Hause. Später erfuhr ich, dass es sich um die „LCT-Unfall“ genannte Explosion gehandelt hatte. Ich habe die Explosionsstelle selbst nicht gesehen, aber es gab viele Opfer auch unter meinen Verwandten.
 Die Leute fuhren nach Nakijin, wo sie im Krieg evakuiert waren, um die Gebeine der dort Verstorbenen nach Hause zu bringen. Darum hatten sich bei Rückkehr des Schiffes eine große Anzahl von Leuten am Pier versammelt. Während sie die sterblichen Überreste in Empfang nahmen, explodierte ein mit Munition beladenes LCT-Schiff (Panzerlandungsschiff) der US-Armee und sie wurden von der Explosion erfasst.

Bau der Grundschule

 Um die fünfte oder sechste Klasse herum begann der Bau unseres neuen Schulgebäudes mit einem roten Ziegeldach. Das Fundament des Schulgebäudes war aus so großen Steinen. Die Schüler brachten einen Stein nach dem anderen mit, wenn sie zur Schule gingen und fügten sie dem Fundament hinzu. Ich brachte jeden Tag einen Stein, etwa zwei Monate lang. Auf Anweisung der Schule passten die Lehrer am Schultor auf und Kinder, die keinen Stein mitbrachten wurden abgewiesen, bis sie einen mitbrachten. Wir waren nur Kinder, aber wir halfen beim Schulaufbau mit.
 Der Unterricht fand nur Vormittags statt. Nachmittags gab es immer irgendwas zu tun. Als ich in der fünften oder sechsten Klasse war, habe ich nachmittags Bäume rund um die Schule gepflanzt. Der Sportplatz war mit Kieseln aus Korallenkalkstein übersät, wenn ich beim Training, vor dem Sportfest stürzte, war mein Schienbein voller Schrammen. Da ich barfuß lief, hatte ich Blutblasen an den Fußsohlen, die Nachts so sehr schmerzten, dass ich nicht schlafen konnte.
 Nach dem Abschluss der Junior High School arbeitete ich ein Jahr lang als Büroassistent an der Ie Grundschule. Ich konnte ein Jahr verlängern und blieb schliesslich zwei Jahre.

Meine Botschaft an die jungen Leute

 In der Grundschule gibt es jedes Jahr vor dem „Irei-no-hi“ (Gedenktag zum Kriegsende im Juni), die Gelegenheit, über den Frieden zu unterrichten. und ich spreche jedes Jahr (als Zeitzeuge des Krieges) etwa eine Stunde lang zu den Kindern. Wenn ich die Kinder der Schule auf der Straße treffe, danken sie mir dafür, dass ich ihnen meine Geschichte über den Krieg erzählt habe. Das gibt mir das Gefühl, dass es wichtig ist, über den Krieg zu sprechen. Solange es Kinder gibt, die meinen Geschichten aufrichtig zuhören und solange ich die Kraft dazu habe möchte ich meine Geschichten weitererzählen.


 Herr Uchima arbeite viele Jahre in der Gemeindeverwaltung von Ie-jima und widmete sich dieser Aufgabe mit ganzer Kraft. Auch nach seiner Pensionierung spricht er weiter mit den Kindern der Insel über seine Erlebnisse und Leiden während und nach dem Krieg.